Sonstige Wespen


Goldwespen (Chrysididae)

Die Goldwespen (Chrysididae) sind eine Familie der Überfamilie Chrysidoidea innerhalb der Stechimmen (Aculeata). Weltweit kennt man über 4000 (in Mitteleuropa ca. 120) Arten. Sie gehören mit ihrer metallisch-glänzenden, irisierenden Färbung zu den auffälligeren Vertretern der Hautflügler, auch wenn die europäischen Arten kaum zehn Millimeter an Körpergröße erreichen. Allen Arten ist eine parasitische Lebensweise gemein. Das hier von mir gezeigte Exemplar gehört der Art Sand-Goldwespe (Hedychrum nobile) an.




Die Pflanzenwespen oder Sägewespen (Symphyta)

sind eine Gruppe der Hautflügler (Hymenoptera) und verfügen im Gegensatz zu den Taillenwespen (Apocrita) nicht über den Hinterleibseinschnitt, die „Wespentaille“. Die Larven leben meist auf Pflanzen und ähneln den Schmetterlingsraupen, man nennt sie auch „Afterraupen“. Die zahlreichen Arten der Pflanzenwespen sind vor allem in den gemäßigten Klimaregionen beheimatet. In Mitteleuropa kommen etwa 800 Arten der Pflanzenwespen vor. Zu ihnen zählen zahlreiche als Schädlinge eingestufte Arten.

Die Insekten sind überwiegend Pflanzen- oder Nektarfresser; nur die Arten der Familie Orussidae entwickeln sich als Parasitoide von Larven anderer Insektenarten.

Tenthredo marginella
Tenthredo marginella
Ruebsen-Blattwespe (Athalia rosae)
Ruebsen-Blattwespe (Athalia rosae)
Tenthredo amoena
Tenthredo amoena
Larve einer Keulhornblattwespe (Cimbex fagi)
Larve einer Keulhornblattwespe (Cimbex fagi)



Schlupfwespen (Ichneumonidae)

Die Schlupfwespen (Ichneumonidae) bilden in Mitteleuropa die artenreichste Familie der Hautflügler, deren Larven sich ausschließlich parasitisch ernähren. Die Familie wird derzeit in 41 Unterfamilien eingeteilt, deren Phylogenie noch weitgehend ungeklärt ist. Parasitiert werden holometabole Insekten, d. h. diejenigen, die bei der Entwicklung ein Puppenstadium durchlaufen, am häufigsten Schmetterlinge, Pflanzenwespen oder Käfer. Die Parasitierungsraten durch die Ichneumonidae können im Freiland hohe Werte von über 50 Prozent bis zu 80 Prozent und sogar 90 Prozent betragen, besonders bei Massenentwicklungen der Wirtsart. Dadurch fungieren die Schlupfwespen als sehr wichtige Antagonisten vieler Schädlingsarten und halten deren Populationen auf natürliche Weise in Grenzen.

Cratichneumon flavifrons
Cratichneumon flavifrons
Ichneumon confusor
Ichneumon confusor
Eutanyacra pallidicornis
Eutanyacra pallidicornis
Ophion species
Ophion species



Grabwespen (Spheciformes)

Die Grabwespen (Spheciformes) sind Hautflügler aus der Teilordnung der Stechimmen. Sie sind sehr nahe mit den Bienen verwandt, allerdings ist diese Verwandtschaft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, sondern wurde erst 1872 durch Anwendung der Darwin’schen Evolutionstheorie entdeckt. Weltweit wurden knapp 10.000 Arten beschrieben, aus Mitteleuropa sind davon rund 300 bekannt. Zu den Grabwespen gehören unter anderem die Gemeine Sandwespe, die Kreiselwespe und der Bienenwolf. Während sich die adulten Tiere von Blütennektar und Pollen ernähren, werden die Larven der Grabwespen von den Weibchen je nach Art mit Insekten, Insektenlarven oder Spinnen versorgt. Die Weibchen lähmen ihre Beutetiere mit einem Stich.

evtl. Lindenius albilabris
evtl. Lindenius albilabris
Feldsandwespe (Ammophila campestris)
Feldsandwespe (Ammophila campestris)