Blattkäfer (Chrysomelidae)


Die Blattkäfer gehören mit weltweit etwa 35,000 (520 in Deutschland) Arten in 2,500 Gattungen zu den größten Käferfamilien. Man findet sie mit Ausnahme der Antarktis und des arktischen Nordens überall auf der Welt. Die kleinen bis mittelgroßen Käfer sind überwiegend phytophag, das bedeutet, sie ernähren sich von lebendem Pflanzenmaterial und Pollen. Die Larven fressen an den Blättern oder entwickeln sich unterirdisch und fressen an den Wurzeln.


Grüner Ampferblattkäfer od. Sauerampferkäfer (Gastrophysa viridula)

Die 4 - 7 mm großen Käfer schimmern metallisch je nach Lichteinfall von grün, blau, rot bis purpur und violett. Man findet sie meist in Heidelandschaften, an Waldrändern und in größeren Gärten,  in der Regel an Ampfer.

Erzfarbener Erlenblattkäfer (Linaeidea aenea)

Die 6,5 - 8,5 mm großen, metallisch grünen, rotgolden oder blauen Käfer findet man überall, wo Erlen wachsen, besonders in Gewässernähe.




Flohkäfer (Alticini)

Die Flohkäfer sind eine Gruppe der Blattkäfer mit unsicherer systematischer Stellung. Traditionell meist als Unterfamilie Alticinae aufgefasst, gelten sie heute meist als Tribus der Unterfamilie Galerucinae. Typisches Merkmal dieser Käfer ist der stark vergrößerte hintere obere Beinabschnitt (Femur). Mit diesem können sie, wenn sie sich gestört fühlen, über bis zu dem 100fachen ihrer Körperlänge springen. Dieses Verhalten hat ihnen auch ihren deutschen Namen eingebracht. Die Käfer sind in der Regel 2 - 4 mm lang. Es gibt jedoch auch kleinere (unter 1 mm) und deutlich größere (bis 20 mm) Arten. Im Umriss sind die Käfer meist kurz oval. Die Flügeldecken haben unterschiedlichste Farben, sind aber fast immer metallisch schillernd. Viele Arten haben auch zwei Streifen oder einige Punkte auf den Flügeldecken.

Gewöhnlicher Malven-Erdfloh (Podagrica fuscicornis)
Gewöhnlicher Malven-Erdfloh (Podagrica fuscicornis)
Galerucinae sp.
Galerucinae sp.



Getreidehähnchen (Oulema melanopus od. duftschmidi)




Goldglänzender od. Prächtiger Blattkäfer (Chrysolina fastuosa)

Die 5 - 6 mm großen, bunt schillernden Käfer kann man von April bis August in offenem oder buschreichem Gelände wie Hecken, Brachland, Wiesen oder Waldränder finden. Die Larven entwickeln sich überwiegend auf Lippenblütlern, die auch die bevorzugten Futterplanzen der adulten Tiere sind.




Grünblauer od. Seidiger Fallkäfer

(Cryptocephalus sericeus)

Die zur Unterfamilie der Fallkäfer (Cryptocephalinae) gehörenden Käfer werden 6 - 8 mm lang, bewohnen sonniges und offenes Gelände wie Wiesen und Hänge und fliegen von Mai bis Juli. Man findet sie tagsüber meist auf den Blüten gelber Korbblütler, von deren Pollen sie sich ernähren. Die Larven fressen von Blättern, leben in einem Gehäuse, das aus ihrem eigenen Kot besteht und das sie mit sich herumtragen, bevor sie sich im Boden dann verpuppen.




Himmelblauer Blattkäfer

(Chrysolina coerulans)

Die 6,5 - 6 mm großen Käfer haben variabel gefärbte, metallisch glänzende Deckflügel, entwickeln sich an Minzenarten und man findet sie von Mai bis August vorzugsweise auf feuchten Wiesen, an Berg- und Waldrändern im Berg- oder Bergvorland.




Kartoffelkäfer

(Leptinotarsa decemlineata)

Wie der Name schon sagt, ernähren sich die 7 - 15 mm großen Käfer hauptsächlich von Teilen der Kartoffelpflanze, aber auch anderer Nachtschattengewächse. Das hier gezeigte Exemplar habe ich allerdings nicht auf einem Kartoffelfeld sondern am Ausee bei Freilassing gefunden.




Lilienhähnchen

(Lilioceris lilii)

Wie auch das Getreidehähnchen gehören die 6 - 8 mm großen Käfer zur Unterfamilie der Zirpkäfer. Sowohl die Larven als auch die Imagines ernähren sich hauptsächlich von Pflanzenteilen von Lilien, auch Prachtlilien und sogar Schnittlauch und können dabei in Gärten und Parkanlagen große Schäden verursachen. Die Käfer können pro Jahr bis zu 3 Generationen hervorbringen und man findet sie von April bis Juni und im September.




Minzeblattkäfer

(Chrysolina herbacea)

Die 8 - 11 mm großen Käfer können in der Färbung der Deckflügel sehr variabel sein. Das Farbspektrum reicht von grün über kupferfarben, blau bis violett oder sogar schwarz. Man findet sie von Mai bis September auf den Blättern aller Minzearten.




Pestwurz-Blattkäfer

(Oreina cacaliae)

Diese auf Alpen-Pestwurz oder Grauem Alpendost vorkommenden 7,5-10 mm großen Käfer zeigen variable Färbungen auf ihren Deckflügeln. Bei den grünen Formen kann man sehr gut eine matte, dunkle oder violette Längsbinde erkennen.




Querbindiger Fallkäfer

(Cryptocephalus moraei)

Die 3 - 5 mm kleinen Käfer gehören zur Unterfamilie der Fallkäfer (Cryptocephalinae) und sind von Mai bis Juli meist an Echtem Johanniskraut oder anderen Johanniskräutern zu finden.

Schneeballblattkäfer

(Pyrrhalta viburni)

Die Käfer erreichen eine Länge von 4 - 6 mm und sind braun gefärbt. Die Art lebt ausschließlich an Schneeballarten (Viburnum) und kann von Juni bis September angetroffen werden.




Seidiger Rohrkäfer (Plateumaris sericea)

Die der Unterfamilie der Schilfkäfer (Donaciinae) angehörenden 7-8 mm großen Käfer treten in extrem variierenden Färbungen (rot, grün, blau, violett, erzfarben und sogar schwarz) auf. Sie sind von April bis Juni an den Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer und auch auf Moorwiesen zu finden.




Violetter Blattkäfer

(Chrysolina sturmi)

Die 6 - 10 mm großen Käfer mit violetter bis grünvioletter Grundfärbung sind von Mai bis September auf Labkraut, Kratzdisteln oder Gundermann in feuchten Waldgebieten, an Waldrändern und auf feuchten Wiesen zu finden. 

Weidenblattkäfer

(Phratora sp.)